Die Moderation für das Projekt in der Prignitz „5 DÖRFER DIE VERBINDEN“, war die Aufgabe für ein Jahr.
„5 Dörfer die verbinden“ war ein langfristiges Projekt, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wurde. Am Ende der Feste und aller Gespräche zeigte sich im Panorama der Landschaft vor allem der Zusammenhalt der Menschen, die sie gestaltet hatten. Sie blickten stolz auf ihre Orte, auf die Plätze und Bauwerke, für die sie sich eingesetzt hatten.

Wenn Sie Interesse daran haben, eine Lebensgeschichte zu erzählen oder zu feiern, sprechen sie mich an.

Zusammen mit der Projektentwicklerin Ingrid Lucia Ernst und dem Projektleiter Dr. Henrik Stamer wurden im Lauf eines Jahres 5 Dorffeste vorbereitet. Meine Aufgabe war es, die Gespräche mit den Bewohnern zu führen und beim Dorffest die Moderation zu übernehmen.

5 Dörfer in der Ostpriegnitz Ruppin mit den klangvollen Namen Katerbow, Darsikow, Pfalzheim, Rägelin und Netzeband wurde durch einen Verwaltungsakt der Name Temnitzquell verliehen, nun sollten die Gemeinsamkeiten, die Eigenheiten und das Trennende der einzelnen Dörfer wiederentdeckt werden.
Wer oder was ist Katerbow, Darsikow, Pfalzheim, Rägelin und Netzeband? Ist es ein Wesen, eine Vision, eine Haltung? In den Figuren sucht die Grafikerin einen Zugang dazu.
Ich suchte in den Gesprächen mit den Bewohnern ihre Eigenheiten, entdeckte ihre Wurzeln auf dem Land, ihren Kunstsinn, die Zeit des Niedergang und des Aufbaus, den Abriss und die Veränderung, die Gegenwart und Geschichte, die auch eine deutsch-russische Geschichte ist. Wie solle es auch anders ein, wenn man neben einem russischen Truppenübungsplatz aufwächst und die Geschosse manchmal versehentlich auf der Dorfstraße einschlagen, doch als Erwachsener fährt man im gleichen Gebiet nun mit dem Fat Bike durch die Ruppiner Heide. Wandel, immer wieder war der ständige Wandel der Dörfer Gesprächsthema.
Ein Jahr lang wurden Interviews mit den Bewohnern geführt und am Tag des Dorffests kam alles zur Sprache. Erstaunliches und Fröhliches, Trauriges und Unerhörtes. Und nach dem Fest gingen die Gespräche weiter. So hatte man noch nie miteinander gesprochen.

Illustration & Layout: Sandra Riedel, https://www.ried.uno

Zhu Yingchun "THE LANGUAGE OF BUGS" - Die Sprache der Käfer

Der Autor zeigt die Schönheit der Schöpfungskraft von Tieren
Interview 15. Februar 2021

Der chinesische Buchgestalter und Grafik-Designer Zhu Yingchun und Co-Autor von Die Schnecke Langsamsam gewann 2017 die Silbermedaille für Buchdesign im internationalen Wettbewerb der Stiftung Buchkunst für sein Buch "The language of bugs".

Das Buch zeigt in den Abbildungen Insektenspuren verschiedener Art, von Fraß- und Kotspuren auf Pflanzen bis hin zu Laufspuren. Einige der Spuren entstanden, weil die Käfer vorher durch Tintenflecke liefen. Die Spuren sind so herauspräpariert, dass sie als buchstabenähnliche Zeichen oder abstrakte Malereien gesehen werden können. Diese Sprache ist allein über die Ästhetik der Käferspuren zu verstehen. Dadurch hebt Zhu Yingchun die Tiere aus dem Verborgenen, macht sie sichtbar und gibt ihnen eine Sprache, bis hin zu einem Alphabet - und erhebt ihre Zeichen zu Kunst: "Everything in the world, including every life in nature, has the power to create beauty, and art is all around us."

Zhu Yingchun